Zehn Künstler, drei Generationen, tonnenweise Farbe und die Liebe zur Basler Fasnacht verwandeln die herkömmliche Unterführung an der Ecke Wettsteinallee / Schwarzwaldallee zum farbenfrohen Korridor durch «die drey scheenschte Dääg»!
Was im Farbnebel, es wurde hauptsächlich gesprayt, aber auch gemalt, entstanden ist, kann sich mehr als sehen lassen - noch nie wollte man wohl freiwillig so lange in einer Unterführung verweilen. Verewigt wurde alles, was die Basler Fasnacht ausmacht: Musikanten, Larven, die Uhr, die Vier schlägt, Mundart- Verse, Mimösli, Räppli und aktuelle Persiflagen schmücken die Wände des Durchgangs.
Regelrechte Kunstwerke sind entstanden, so wie man sie von den Laternen an der Basler Fasnacht kennt. Und sie wurden auch von niemand anderem kreiert, die Künstler sind n?mlich alles Laternenmaler. Der Jüngste ist 22, der älteste 77 Jahre alt. In der Tradition der Laternenmalkunst bleiben sie anonym und geben nur ihre Cliquenzugehörigkeit preis. Vertreten sind die Fasnachtsgesellschaft Olympia 1908, die Basler Zepf Ziiri, die Breo Alti Garde, der Breo Stammverein, die Waageclique Siirmel Waggis, die Rhyschnooge 1930, der Schnurebegge Stamm und die Basler Dybli Jungi Garde.
Wie es dazu kam
Die Idee zur Transformation der Unterführung hatte das Fasnachts- Comité im Januar dieses Jahres, nachdem der Kanton die Flächen zur Verfügung gestellt hatte. Nach nur wenigen Rückmeldungen durch die beim Fasnachts-Comité angemeldeten Einheiten, hat das Fasnachts- Comité dem Verein Baselfarbe das Projekt übertragen. Dieser widmet sich im Wesentlichen der Förderung von Kunst- und Kulturprojekten im öffentlichen Raum. So entstanden in Kooperation mit dem Fasnachts-Comité und der Unterstützung des Kantons Basel Stadt die Kunstwerke rund um die Osterwoche.
Grosses Können, die innige Verbundenheit zur Basler Fasnacht und die Bereitschaft, über die Feiertage zu arbeiten, haben diese zehn Künstler dazu gebracht, «dr Frau Fasnacht», wie die Basler Fasnacht auf Mundart liebevoll genannt wird, eine grossartige Hommage zu widmen. Über den Erlös der Plakettenverkäufe schüttet das Fasnachts- Comité allen angemeldeten Cliquen jeweils eine Subvention aus. Die Fasnacht blieb zwar in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge aus, Plaketten wurden aber produziert und rege verkauft. Deshalb hat das Fasnachts- Comité den Cliquen empfohlen, ihre Zulieferer und KüstlerInnen mit einem Teil der Subventionen zu unterstützen, da auch in diesem Jahr wenig bis keine sonstigen Auslagen angefallen sind.
Die unterirdischen Kunstwerke sind seit gestern fertiggestellt und können frei besichtigt werden.
Bilder: Dest Jones, Verein Baselfarbe, www.baselfarbe.ch
Für Auskünfte und Informationen zur Basler Fasnacht und den Cliquen:
Fasnachts- Comité medien@fasnachts-comite.ch
www.fasnachts-comite.ch
Für Auskünfte und Informationen zum Verein Baselfarbe:
Verein Baselfarbe
info@baselfarbe.ch
Vor dausig Joor het unschieniert
dr Babbe Rhy e Stadt halbiert
in e glaini und e grossi,
s sin beides ganz Famosi!
Wie heisst die Stadt? De kennsch sy
Es ka kai anderi sy:
Basel isch die scheenschti,
die scheenschti Stadt am Rhy
Wo me die beschte Läggerli baggt,
in Fride sälig Fasnacht macht,
dert lychte denn statt Schtärne
drei Nächt lang nur Latäärne.
Wenns bölleret im Januar
isch‘s jedem glaine Binggis glar,
denn duet der Wildmaa danze
uff em Babbe Rhy sim Ranze.
De Buebe gsehsch em Handglägg a,
eb aine spöter ruesse ka.
Und d Maitli, muesch begryfe,
dien meischtens lieber pfyfe.
Der scheenschti Zolli uff dr Wält
ligt linggs vom Rhy, dert liggt au s‘Gäd.
Die glaini Stadt het Perle,
dr Dierparg Langi Erle.
Und jede Tag am Morge Frieh
gsehsch d Gmiesere dr Waage zieh.
Vom Elsass kunnt si uff e Märt
drum find y dä so liebeswart.
Peter Heitz